Mag. Gerald Schuhfried

Mit 60 Mitarbeitern ist Schuhfried (schuhfried.at) aus Mödling bei Wien ein Kleinunternehmen. Trotzdem schafft es der Familienbetrieb in dritter Generation, dass seine psychologischen Testsysteme heute in 68 Ländern und in 27 Sprachen im Einsatz sind. Und auch bei Schuhfried, das 1947 als Medizintechnikunternehmen gegründet worden war, war es schließlich die Spezialisierung, die zum Welterfolg führte. Wie so oft führte dabei auch der Zufall Regie. Gerald Schuhfried, Enkel des Gründers: „1959 nahm Professor Klebelsberg, ein führender Verkehrspsychologe in Österreich, mit uns Kontakt auf, weil er ein Gerät zur Messung der Stressbelastung durch physikalische Reize wollte.“ Durch den Einsatz von visuellen Reizen und Tönen sollte gemessen werden, wie sich die Reaktionszeit bei Stress verändert – eine Auftragsarbeit, die aber eine interessante Nische eröffnete.

 

So interessant, dass der Determinationstest zur Messung der reaktiven Belastbarkeit bis heute der bestverkaufte Test ist. Schuhfried: „Mein Vater hat erkannt, dass eine solche Messung für mehrere Bereiche interessant sein kann – für den Sport, in der Verkehrspsychologie und für alle sicherheitsrelevanten Positionen.“ Also ging man in Serie und „Klinken putzen“, so Schuhfried: „Die Entwicklungskosten bis zur Serienfertigung waren groß und der inländische Markt klein.“ Deutschland war aufgrund der Nähe und der Sprache der erste logische Markt, heute ist Schuhfried rund um den Globus vertreten. Mit mehr als 120 verschiedenen Tests deckt Schuhfried ein breites Spektrum zur Messung von Leistungsaspekten ab. Die rund 10.000 Kunden weltweit sind Arbeitsämter wie Verkehrsbetriebe, Militärs wie Minen, Spitäler wie Sportverbände und Automobilhersteller wie Formel-1-Teams.

 

Dr. Gernot Schuhfried
und Mag. Gerald Schuhfried

Betreut werden die Kunden im Ausland über ein Netz von 48 Vertriebspartnern. Das spart Kosten und senkt Risiko einer eigenen Niederlassung. Intensiv nutzt Schuhfried zudem die Services der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA – auch als Vertretung vor Ort. Schuhfried: „Ich bin immer wieder positiv überrascht, wie gut das funktioniert. Wir benutzen die AußenwirtschaftsCenter, um relevante Kontaktpersonen auszumachen, aber auch bei Problemen oder bei öffentlichen Ausschreibungen haben sie uns schon sehr oft geholfen. Durch den offiziellen Charakter werden deren Vertreter ganz anders empfangen und bekommen einen Termin auch bei Stellen, wo es für uns schwer ist, weil man uns natürlich nicht so kennt.“

 

Quelle: Gewinn; Das Wirtschaftsmagazin für Ihren persönlichen Vorteil; 34.Jahrgang. 3/35; März 2015; Ruprik: Management&Karriere; „Österreichs heimliche Überflieger“