Study Odessa Militärangehörige mit posttraumatischer Belastungsstörung in Kombination mit Schädel-Hirn-Trauma

Interessante Studie zur Hochtontherapie bzw. darüber, wie Körper und Psyche (Angststörungen) zusammenspielen:

Infolge der in den letzten Jahrzehnten immer häufiger auftretenden lokalen militärischen Konflikte ist die Zahl der Militärangehörigen, die Kampfstress ausgesetzt sind, stark gestiegen. Mehr als 50 % von ihnen leiden an einer posttraumatischen Belastungsstörung. Die häufigste Komorbidität in dieser Kategorie von Patienten ist eine traumatische Hirnverletzung. Da der langfristige Einsatz von pharmakologischen Mitteln unerwünscht ist, sollten bei der Rehabilitation physiotherapeutische Verfahren bevorzugt werden.

Ziele und Methoden: Wir untersuchten 50 Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung in Kombination mit einem geschlossenen Schädel-Hirn-Trauma. Gruppe 1 – 25 Patienten erhielten eine komplexe Standardbehandlung in der Rehabilitationsphase des Sanatoriums (Diättherapie, Klimatherapie, Balneotherapie, Bewegungstherapie, Psychotherapie). Gruppe 2 – 25 Patienten erhielten zusätzlich zur Standardkomplexbehandlung eine Hochtontherapie.

Ergebnisse: Die komplexe Rehabilitation der Patienten mit Hilfe der Hochtontherapie trägt zu einem signifikanten Rückgang der asthenoneurotischen (p < 0,05) und asthenisch-depressiven (p < 0,01) Syndrome bei und hat eine psycho-relaxierende Wirkung auf das Angstsyndrom (p < 0,01). Auch der Schweregrad der pyramidalen Symptome nahm ab und das vestibulo-ataktische Syndrom bildete sich zurück (p < 0,05). Die kurmäßige Anwendung der Hochtontherapie ging mit einer signifikanten Wiederherstellung der elastotonischen Eigenschaften der Gefäßwand und einer Verbesserung der zerebralen Durchblutung einher (p < 0,05).
Es wurde eine positive Dynamik der elektrophysiologischen Indikatoren festgestellt: eine Abnahme der Intensität der langsamen Rhythmen vor dem Hintergrund einer Zunahme der Frequenz und Intensität des Alpha-Rhythmus in beiden Hemisphären (p < 0,05), was auf eine Harmonisierung der bioelektrischen Aktivität des Gehirns hinweist.

Glossar:
Pyramidale Symptome: der Verlust der Feinmotorik, Mitbewegungen anderer Muskelgruppen oder der Gegenseite und eine allgemeine Ungeschicklichkeit.
Ataktische Gangstörung – die vom Gehirn gesteuerte Koordination der Bewegung ist gestört, z.B. bei Kleinhirnatrophie (Schwund von Kleinhirngewebe). Ängstliche Gangstörung – langsamer, vorsichtiger Gang, geprägt durch die Angst vor Stürzen.

Neurological Science

Post traumatic stress disorder traumatic brain injury Babov et al – Deutsch

Post traumatic stress disorder traumatic brain injury Babov et al – Englisch