Bei Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohrenbereich wird die Elektrotherapie zur Stimulation innervierter und denervierter Muskeln, zur Beeinflussung metabolischer Prozesse und für die Elektroanalgesie eingesetzt. Zu den typischen, mit verschiedenen Stromformen behandelbaren Einsatzgebieten der Elektrotherapie bei HNO-Erkrankungen zählen Stimmbandschwäche, Recurrensparese, spastische Dysphonie und Presbyphonie (laryngeale Sarkopenie).

Therapieziele sind Wiederherstellung der nervalen Kontrolle (Regeneration), Verhinderung morphologisch-funktioneller Folgeschäden wie Atrophie und Fibrillationen (Protektion) und Ausgleichung permanenter Funktionseinbußen der gelähmten Seite durch Kompensationsbewegungen der gesunden Seite (Kompensation).

Zur Schmerztherapie werden verschiedene analgesierende Stromformen eingesetzt. Zur Niederfrequenztherapie gehören konstante Galvanisation, Iontophorese, Impulsgalvanisation und TENS. Die auch zur Schmerzbehandlung verwendete Hochtontherapie, auch als Heimtherapie anwendbar,  ist eine mittelfrequente Stromform. Jeder schwache Muskel ist mit Strom trainierbar.

JATROS Pneumologie & HNO 1/2023/Autor: Prim. Dr. Peter Biowski, Facharzt für Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation Wien: Download als PDF