Stoßwellentherapie im Niedrigenergiebereich – immer mehr Einsatzbereiche – von Fersensporn bis Karpaltunnel- und Beckenschmerzsyndrom.
Anlässlich des derzeit in Wien stattfindenden Weltkongresses der International Society for Medical Shockwave Treatment (ISMST) hat das Ö1 Gesundheitsmagazin ein Interview mit deren Präsident, Dr. Wolfgang Schaden geführt.
Sie können das Interview hier online nachhören.
Das Ö1 Gesundheitsmagazin:
1. Bahnbrechende Studien – Stoßwelle bei Herzerkrankungen und Querschnittlähmungen
Derzeit findet in Wien der Weltkongress der International Society for Medical Shockwave Treatment (ISMST) – also dem medizinischen Einsatz von Stoßwellen – statt. Besonders österreichische Forschungsergebnisse werden dort mit großer Spannung erwartet. Bei uns erfahren Sie bereits heute, welche außergewöhnlichen Ergebnisse in einigen Tagen vorgestellt werden. Immerhin geht es um Erfolge bei Herzerkrankungen und um den Beginn der weltweit ersten Studie bei Querschnittlähmungen!
Die extrakorporale Stoßwellentherapie wird seit 1980 zur Zertrümmerung von Nierensteinen eingesetzt. Das Prinzip vereinfacht erklärt: Es werden hochenergetische Druckwellen auf eine bestimmte Stelle des Körpers gebündelt. An diesem Punkt wird dann so viel Energie frei, dass man damit eben Steine zermahlen kann.
In den vergangenen 10 Jahren wurden laufend neue Anwendungsfelder für diese Technologie – und zwar für die Niedrig-Energie-Varianten – gefunden.
Stoßwellen können auf mehreren Wegen Heilungsprozesse im Körper anregen. Es kommt zur Bildung von Wachstumsfaktoren. Außerdem wandern körpereigene Stammzellen in das beschädigte Gewebe. Dort verwandeln sie sich in für die Regeneration benötigte Zellen. Besonders wirksam ist die Methode bei schlecht heilenden Knochenbrüchen und Sehnenbeschwerden (Achillessehne).
Und Männer aufgepasst! Vor einigen Jahren wurde entdeckt, dass die Stoßwellentherapie sogar bei Erektionsstörungen helfen kann. Denn diese Methode setzt bei der Ursache, nämlich der Durchblutungssituation des Penis an. Und im Gegensatz zu PDE-5 Hemmern, besser bekannt als Viagra und Co., hat die Stoßwellentherapie keine Nebenwirkungen.
In Innsbruck wendete das Team des Herzchirurgen Johannes Holfeld im Rahmen einer Studie Stoßwellen im Zuge einer Bypassoperation an. Viele der Betroffenen hatten einen Herzinfarkt. Es werden beim Kongress die Ergebnisse von fast 60 Patienten präsentiert. Soviel kann man verraten. Die Leistung des beschädigten Herzmuskels konnte deutlich verbessert werden.
Nach Erfolgen bei der Behandlung von geschädigten peripheren Nerven beginnt nun der Einsatz dieser Technologie bei querschnittgelähmten Menschen. Es wäre – nach so vielen entmutigenden Versuchen – die erste kausale Behandlungsansatz.
Der Präsident der International Society for Medical Shockwave Treatment, Dr. Wolfgang Schaden, ist Unfallchirurg und gilt als Pionier der Stoßwellentherapie. Er arbeitet an klinischen Studien am Ludwig Boltzmann Institut für experimentelle und klinische Traumatologie. Ein Beitrag von Lydia Sprinzl und Christoph Leprich.
Hier finden Sie Ärzte mit viel Erfahrung, die die Piezowave2 in Österreich einsetzen.
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