Erfolge in Österreich bestätigen die internationalen Studienergebnisse

Es trifft jeden dritten Langzeitdiabetiker: Gehen wie auf Watte. Schmerzen wie von tausenden Nadeln gestochen. Ständiges „Ameisen-Kribbeln“ auf der Haut. Extreme Berührungsempfindlichkeit und brennender Dauerschmerz an Füßen und Händen.

Neben der Zuckerkrankheit zählen auch Alkoholmissbrauch, Chemotherapie, Infektionskrankheiten und Nierenfunktionsstörungen zu den Ursachen dieser quälenden Nervenerkrankung.

Viele Betroffene können aufgrund der intensiven Nervenschmerzen in der Nacht nicht mehr schlafen. Gegen diese manchmal bis zum Lebensüberdruss führende Erkrankung, die Polyneuropathie, setzt sich auch in Österreich eine innovative, wirksame Behandlungsform durch: Die Hochton- oder HiToP-Therapie ist eine neue Form der externen, elektrischen Muskelstimulation. Sie arbeitet mit einer speziell modulierten Mittelfrequenz. Studien bescheinigen dieser Therapie eine entscheinende Verbesserung im Vergleich zu niederfrequenten elektrischen Stimulationssystemen.

Behandlung wird als angenehm beschrieben

Während Letztere nur zu einer sehr oberflächlichen Muskelstimulation führen und bei stärkerer Intensität unangenehme Empfindungen auslösen können, beschreiben Patienten die Hochton-Therapie als durchaus wohltuend und entspannend. Denn die Hochtontherapie wirkt in der Tiefe direkt auf den Muskel ein und erzeugt ebenso angenehme wie wirksame Kontraktionen.

Technisch gesehen erfolgt die Hochton-Therapie mit Wechselstrom im Mittelfrequenzbereich zwischen 4 und 33 kHz über Elektroden, die an Oberschenkeln, Waden und Fußsohlen fixiert werden. Dabei entsteht kein typisches „Stromgefühl“, wodurch die Anwendung intensiver als bei herkömmlichen Elektrotherapieformen und auch bis zu 60 Minuten erfolgen kann. Das steigert den Erfolg der Anwendung.

Entscheidende Patientenvorteile:

Regelmäßig eingesetzt, führt die auch bei Daueranwendung nebenwirkungsfreie Hochton- bzw. HiToP-Therapie zur Erhöhung des Energiehaushaltes der Zellen. Dies begünstigt den Nervenstoffwechsel und reduziert die äußerst unangenehmen Symptome der Polyneuropathie: Schmerzen lassen rasch, zumeist binnen weniger Tage bis Wochen, nach oder verschwinden bei konsequenter Anwendung zur Gänze. Vorhandene Taubheitsgefühle – übrigens eine Hauptursache des sogenannten diabetischen Fußsyndroms, das nicht selten zu offenen Wunden und Amputationen führt – werden gelindert. Auch die Schlafqualität nimmt zu. Durchblutung, Insulinempfindlichkeit und Blutzuckereinstellung verbessern sich, eine Gewichtsreduktion ist of als Nebeneffekt zu beobachten. Neben Diabetikern profitieren u.a. auch Dialyse-Patienten mit Neuropathien von dieser neuen Therapieform.

Sind ähnliche Ergebnisse nicht auch durch Sport erzielbar?

Die Steigerung körperlicher Aktivität zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und dem metabolischen Syndrom bleibt oberstes Ziel. Leider sind viele Betroffene durch Gelenksbeschwerden eingeschränkt, bzw. schwer in der Lage, ihre Gewohnheiten (betreffend Mobilität) zu ändern.

Wo Vorsicht geboten ist:

Metallimplantate im Behandlungsbereich stellen kein Hindernis dar. Patienten mit implantierten Defibrillatoren sind aber leider von dieser Therapie ausgeschlossen. Bei anderen implantierten, elektronischen Geräten ist die Therapiemöglichkeit durch den behandelnden Arzt abzuwägen. Während akuter Infektionen, in der Schwangerschaft, bei Verletzungen im Behandlungsbereich und bei akuten Venenthrombosen muss die Therapie ausgesetzt werden.

Regelmäßige Therapie bringt’s

Wie jede sportliche Aktivität sollte auch die HiToP-Therapie regelmäßig und dauerhaft erfolgen, um nachhaltig zu wirken. Zu diesem Zweck werden in Österreich vom Generalimporteur, Dr. Schuhfried Medizintechnik, einfach zu bedienende Heimgeräte verkauft und vermietet, mit denen die in der Ordination oder im Krankenhaus begonnene Behandlung bequem fortgesetzt werden kann.

Im Konsensusstatement der Österreichischen Schmerzgesellschaft „Empfehlungen zur Schmerztherapie bei peripherer diabetischer Polyneuropathie“ wird der Hochtontherapie eine kausale Wirkungsweise in der Schmerzlinderung zugeschrieben.
Artikel erschienen im Wirus, dem Magazin des Evangelischen Krankenhauses Wien.

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