Wiener Studie vergleicht unterschiedliche Stromformen bei der Schwellstrombehandlung

Optimierung der Schwellstrombehandlung – eine Vergleichsstudie von drei unterschiedlichen Stromformen

Richard Crevenna1, Martin Posch2, Andrea Sochor1, Mohammad Keilani1, Günther Wiesinger1, Martin Nuhr1, Josef Kollmitzer1, Peter Nicolakis1, Veronika Fialka-Moser1 und Michael Quittan1

Die Schwellstromtherapie der innervierten Skelettmuskulatur gilt als wirksame Methode zur Muskelkräftigung sowie zur Atrophieprophylaxe. Dies ist speziell bei Patienten, welche zu einer aktiven Therapie nicht fähig sind, aber aus medizinischen Indikationen eines Krafttrainings bedürfen von Bedeutung. Bei dieser Therapieform gibt es eine positive Korrelation zwischen der Intensität des Schwellstroms sowie der elektrisch auslösbaren Muskelkontraktion.

Um einen Vergleich zwischen den Stromformen ermöglichen zu können wurde diese randomisierte Doppelblindstudie an 30 gesunden, männlichen Probanden durchgeführt. Die Applikation wurde mit einem STIMULETTE Gerät der Firma Dr. Schuhfried Medizintechnik durchgeführt und die Reihenfolge der Behandlungen erfolgte randomisiert. Anhand einer VAS-Skala wurde die Intensität (max. 100 mA) so lange erhöht bis die Patienten den Wert 100 angaben.

Stromform kurz monophasisch biphasisch lang monophasisch
Impulsform Dreieck (0,3/0,1 ms) Dreieck (0,3/0,1 ms) Dreieck (0,6/0,2 ms)
Impulsdauer 400 µs – 400 µs und + 400 µs 800 µs
Impulspause 15 ms 15 ms 15 ms
Schwelldauer 3,5 s 3,5 s 3,5 s
Schwellpause 4,5 s 4,5 s 4,5 s
Frequenz 64,9 Hz 63,3 Hz 63,3 Hz

Dabei wurden mono– und biphasische Stromformen verglichen.

Zur Analyse wurden die Parameter MAXMA (maximale tolerierte applizierte Stromstärke), MAXKR (maximale elektrisch induzierte Kraft) sowie daraus die MAXKRPR (maximal elektrisch indizierte Kraft der willkürlich auslösbaren Muskelkraft).

Die biphasische Schwellstromform erlaubte bezüglich der MAXKRPR fast um 40%stärkere Kontraktionen als die kurze monophasische Schwellstromform. Weiters ergab sich ein Vorteil gegenüber der langen monophasischen Stromform durch eine signifikant geringere sensible Beeinträchtigung.

Die Stimulation erfolgte im Bereich der Muskulatur der Knieextensoren. (M.quadrizeps femoris).

Die Studienautoren wörtlich in der Veröffentlichung: (wiener klinische wochenschrift (2002) 114/10-11, Springer Verlag 2002

„Im Rahmen der Studie ergab sich für die biphasische Schwellstromform die beste therapeutische Anwendbarkeit. Dabei können relativ hohe Stromstärken bei zufriedenstellendem sensiblen Komfortempfinden appliziert werden, wodurch kräftige elektrisch induzierte Muskelkontraktionen und somit ein effektives Skelettmuskeltraining erreicht werden, sodass die untersuchte biphasische Stromform für die Schwellstrombehandlung empfohlen werden kann.“

Studieninfo 10.02.2022
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1Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, AKH Wien und

2Institut für Medizinische Statistik der Universität Wien, Österreich

Die Studie können Sie hier nachlesen

 

 

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Sophie Glasl/ Barbara Chaloupek für wissen@schuhfriedmed.at